Traumatisierte Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung

Im Herbst 2014 startete unsere Vereinigung eine Initiative und leistete die Anschubfinanzierung für eine Beratungsstelle „Refugium – Psychosoziale und medizinische Beratung und Koordinierung für Geflüchtete“.  Rasch wurde klar, dass eine solche Anlaufstelle im südbadischen Raum fehlte und nicht nur für Kinder und Jugendliche sondern auch gleichzeitig für Erwachsene und Familien notwendig war. Mit großer Beharrlichkeit haben wir weitere Akteure im sozialen Feld als Mitstreiter für diese Sache gewonnen. Schließlich gelang es in einer gemeinsamen Aktion 2018, dass der Gemeinderat die Finanzierung bewilligte. In Trägerschaft von Refudocs und Caritas entstand die Beratungsstelle: „Refugium – Psychosoziale und medizinische Beratung und Koordinierung für Geflüchtete“ www.refugium-freiburg.de. Hier bringen wir uns ein und finanzieren eine spezielle Sprechstunde für Kinder und Jugendliche. Unsere vorherigen Aktivitäten, z.B. in den Flüchtlingswohnheimen sind in den Projekten von Refugium aufgegangen.

Unsere Initiative, in Freiburg eine Anlaufstelle für traumatisierte geflüchtete Kinder und ihre Familien zu schaffen, hat 2018 zur Gründung von Refugium Freiburg, einer Beratungsstelle zur psychosozialen und medizinischen Beratung und Koordinierung für geflüchtete Menschen geführt: www.refugium-freiburg.de . Diese Stelle in gemeinsamer Trägerschaft von Refudocs und Caritas Freiburg geht sinnvollerweise über unsere ursprüngliche Idee hinaus: Sie übernimmt gleichzeitig auch die Vermittlung von Facharztterminen und Dolmetschern. Wir bringen uns aktuell in die Arbeit von Refugium ein, in dem wir in den Beirat die besonderen Belange von Kindern und Jugendlichen einbringen und in der alltäglichen Arbeit eine spezielle traumatherapeutische Sprechstunde finanzieren, in der ein Clearing und  eine Weitervermittlung an externe Therapeuten oder die Einleitung anderer Hilfen stattfinden.
Über die besonderen Herausforderungen, Chancen und Schwierigkeiten dieser Arbeit  können Sie sich in einem Werkstattbericht aus dem Refugium informieren.

Geschichte unserer Initiative für die Anlaufstelle: Seit September 2014, d.h. schon lange bevor die Anzahl geflüchteter Menschen in Freiburg im Sommer 2015 so sehr angestiegen war, hatten wir einen Initiativkreis mit dem Ziel der Einrichtung einer „Anlaufstelle für traumatisierte Flüchtlingskinder“ ins Leben gerufen. Es gelang dabei, die für die Versorgung der Flüchtlinge maßgeblichen Institutionen mit ins Boot zu holen. Die damaligen Empfehlungen des Initiativkreises lesen Sie hier. Sie wurden vom Gemeinderat der Stadt Freiburg aufgegriffen und führten zur Bewilligung der notwendigen Gelder.

Das Projekt Confidence beinhaltete den Versuch, ein Beratungsangebot und ein kunsttherapeutisches Gruppenangebot für Kinder miteinander zu verbinden: In der Containerunterkunft in der Wiesentalstraße sah es damals trist aus. Die Traumatisierung von Kindern ging regelrecht unter. Wie unser Projekt hier mittels einer kunsttherapeutischen Gruppe und eines Beratungsangebots helfen wollte und konnte, können Sie hier im Einzelnen sehen. Inzwischen gibt es diese Containerunterkunft längst nicht mehr.

Die Kindergruppe St. Christoph existierte – von unserem Verein finanziert – insgesamt mehr als 10 Jahre. Ursprünglich gedacht, Kleinkinder vor dem Kindergartenalter zu fördern, diente sie schließlich als gut akzeptiertes, spielerisches Angebot für Vorschulkinder, bei welchem auch traumapädagogische Aspekte eine große Rolle spielten.

Der Freiburger Trialog 2016 widmete sich dem Thema: „Psychotherapeutische Behandlung traumatisierter Jugendlicher aus der Sicht verschiedener Therapieschulen.“ Mit über 100 Teilnehmern erreichten wir viele junge Psychotherapeuten und konnten diese für die Behandlung dieses schwierigen Klientels sensibilisieren. Die Vorträge kamen aus verschiedenen Richtungen unseres Fachgebietes: Kinderpsychiatrie, Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Psychotherapie.

Die Therapeutenliste, die wir Anfang 2016 erstellt haben, ermöglichte es, dass die Betreuer in den Flüchtlingswohnheimen leichter einen Zugang von traumatisierten Kindern, Jugendlichen und Familien zu Psychotherapeuten fanden. Hierzu hatten wir alle Kinder-und Jugendlichen-TherapeutInnen unserer Region nach Therapieschwerpunkten, Fremdsprachenkenntnissen und der Erfahrung in der Arbeit mit Dolmetschern befragt und diese Informationen zur Verfügung gestellt. Heute ist die Vermittlung geeigneter Therapien zur Kernaufgabe von Refugium geworden. Unsere Liste ist zum Glück nicht mehr notwendig!